Schon 1863 baute der Hafnermeister Anton Arnold, neben dem heutigen Neubau, ein Wohnhaus mit Werkstatt und Brennofen. Der Hafner baute früher nicht nur Öfen und Herde, er fertigte auch irdenes Geschirr und Gefäße, für den täglichen Gebrauch. Der Lehm dafür wurde aus der eigenen Lehmgrube gewonnen. Diese ist heute noch im Besitz der Firma Arnold, mit dem eingetragenen Recht, im Wald Lehm abzubauen.
Sohn Thomas Arnold und danach dessen Sohn Anton, führten den Betrieb weiter. In dieser Zeit wurden die Ofenkacheln mit Pferdefuhrwerken vom Bahnhof geholt und in die entsprechende Ortschaft gebracht. Dort wurde dann so lange gearbeitet, bis alle neuen Öfen gebaut und die bestehenden repariert oder gewartet waren. Man war mit dem Fahrrad unterwegs, mit dem Werkzeug im Rucksack, und übernachtete bei guten Kunden oder Verwandten.
Nach einer Übergangsphase mit dem Motorrad wurde das erste Auto im Betrieb 1955 vom Nachfolger Rudolf Arnold angeschafft. Damit wurde auch der Aktionsradius erweitert. Die Berufsbezeichnung war nicht mehr Hafner, sondern erstmals Kachelofen - und Luftheizungsbauer. Neben Kachelöfen wurden jetzt auch Kamine, Fliesen und Natursteine ins Programm aufgenommen. Im Zuge der 1.Ölkrise blühte das Geschäft auf, und der Kachelofen erlebte eine Renaissance. Lieferzeiten für die Ofenkacheln von 1 - 1,5 Jahren waren keine Seltenheit.
1990 übernahm der jetzige Inhaber Norbert Arnold mit tatkräftiger Unterstützung durch seine Frau Hildegard den Betrieb. Zuvor hatte er nach seiner Fliesenlegerausbildung und der anschließenden Kachelofen- und Luftheizungsbauerausbildung und Gesellenzeit im elterlichen Betrieb, die entsprechenden Handwerksmeisterprüfungen absolviert. Seit vielen Jahren ist er als Sachverständiger der Handwerkskammer Reutlingen und in technischen Fachausschüssen beim Fachverband SHK engagiert.
Auch sein Sohn Simon tritt wieder in die Fußstapfen seiner Vorfahren. Er ist Meister des Ofen- und Luftheizungsbauerhandwerks sowie Betriebswirt (hwk) und arbeitet im elterlichen Betrieb mit.